
Studie über die künstlerische Tätigkeit und zur sozialen Lage von Kunstschulabsolventen
Die Klischeebilder halten sich standhaft: Wer Kunst studiert hat, wird entweder Taxifahrer, arbeitet in einer Bar oder heiratet reich. Aber wirklich von der Kunst leben könnten nur die wenigsten - erst Recht in Zeiten globaler Krisen. Kunsthochschulen sind in einem permanenten Rechtfertigungszwang: Zum einen wird diese Diskussion von der Bildungspolitik geführt, die immer wieder auf die Kosten für ein Kunststudium hinweist. Zum anderen geht es aber auch um die Einkommenssituation der Kunstschaffenden und die sich daraus ableitenden politischen Forderungen etwa nach Ausstellungshonoraren, bedingungslosem Grundeinkommen oder Notfallfonds.
Die Hochschule für bildende Künste (HFBK) Hamburg wollte es genauer wissen und hat 2019 bei der Fakultät der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg eine breit angelegte Befragung ihrer Absolventinnen und Absolventen der letzten 15 Jahre in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Studie räumen mit einigen Vorurteilen auf und geben ein differenziertes Bild der Bedingungen für ein selbständiges künstlerisches Dasein nach Beendigung des Studiums.